Presse allgemein

Hier sind Nachrichten aus ganz Deutschland und aus dem Lipperland zu  finden. Ein besonderer Teil gilt dem RWE-Konzern. Seine Verquickungen mit NRW, dem Hambacher Forst,  Klimaaktivisten, Aktienhandel und dem Kreis Lippe, lesen sich wie ein Krimi und lassen viele Fragen offen. 

Klagerecht von Umweltverbänden gestärkt

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig erklärte, das Klagen von Naturschutzverbänden gegen Bauprojekte nicht für ungültig erklärt werden dürfen, aufgrund der Tatsache, dass ein Bauprojekt bereits fertiggestellt und in Betrieb genommen wurde. Die Gerichte müssen über Klagen entscheiden, auch wenn der Bau schon weit fortgeschritten ist. Umweltverbände können auch nachträglich noch Verbesserungen für den Naturschutz erringen. Immer öfter nehmen Naturschutzorganisationen ihr Klagerecht wahr, als letztes Mittel, um die Natur zu schützen.

Süddeutsche Zeitung, 26.01.2023, Seite R10

2022

Ehrenamtliche Arbeit ist Millionen wert

Die Wichtigkeit von freiwilligen Diensten zeigt der Ehrenamt-Atlas erarbeitet von Westlotto auf der Basis einer repräsentativen Umfrage von Forsa. Im Januar 2022 wurden 10.000 Menschen ab 18 Jahren in NRW befragt.  Ehrenamtliche leisten in NRW jedes Jahr Arbeit in einem Wert von 19,14 Millionen Euro. Im Kreis Lippe und in Bielefeld gibt es pro 100 Einwohnern 56 ehrenamtlich tätige. Damit liegen die beiden Regionen auf Platz 6 in NRW. Link: Ehrenamtatlas – WestLotto

Dürren nehmen zu – Wasser fehlt auch in Lippe

Noch vor ca. drei Jahren tönte die Politik: Die Wasserversorgung ist kein Problem. Heute sieht das anders aus. Der frühere seichte Landregen fehlt mehr und mehr und wird in dieser Form wohl nicht wieder kommen, so die Prognosen. Die Bodenfeuchte sinkt und beeinflusst die Ernten negativ. „Trinkwasser sei noch kein Problem.“, erklärt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) im nachfolgenden Artikel. Bleibt zu fragen: „Wie lange soll man mit Gegenmaßnahmen warten, bis die Trinkwasserversorgung zum Problem wird?“ Die Menschheit dokumentiert ihren eigenen Untergang, ergreift aber nur ungenügende bzw. Alibi-Maßnahmen, um ihn zu verhindern, so scheint es. Beim Zuschauen hilft das Helmholzinstitut in München mit dem  Dürremonitor Deutschland.

LZ 7.01.2022, Seite 1

Pinneichen – Sechs Bäume sollen wegen Misteln fallen

Muss man ganze Bäume wegen dem Befall mit Mistel fällen oder reicht auch ein herausschneiden aus der Krone? Diese Frage hat sich die Stadt Detmold hoffentlich gestellt. Den Bürger gefällt die Ankündigung gar nicht. Verstecken sich hier schon Vorbereitungen für die geplante Bebauung des Areals? Müsse noch mehr Bäume fallen? Es rührt sich Unmut unter den Anwohnern.

LZ 4.01.2022, Seite 13


2021

Wir wundern uns: „Viel machen“ impliziert nicht automatisch Wirksamkeit

Umweltinitiativen fordern „Wirksame Maßnahmen“. Dieses fehlen. Veränderungen aufgrund von wirksamen Maßnahmen sind so gut wie nicht zu spüren, sie bleiben unsichtbar für die Bevölkerung. Auch wenn man viel tut und der Kreis Auszeichnungen auf europäischer Ebene erhält, ändert sich vor Ort doch wenig. Sonst hätten das die Menschen doch gemerkt. Da sie keine Veränderung spüren, sehen, erleben – fordern sie dieses ein. Es kommt nicht darauf an ob etwas was man macht was bekannt oder unbekannt in der Bevölkerung ist, sondern ob Verbesserungen eintreten, die nicht zu übersehen sind. Weniger Lärm, bessere Luft, mehr Radwege, neue Biotope, autofreie Innenstadt. Beispiele für wirksame Maßnahmen die unübersehbar sind. Nicht viel tun, lieber Weniges aber richtig.

Mobilitätswende LZ 30.09.2021

Erneuerbare Energien – Ein Vorstoß

OWL Solaroffensive LZ, 25.08.2021

Angekommen und zerstörerisch – Klimawandel in Lippe

Toralf Staud wirft als Bestsellerautor einen Blick in die Region und resümiert: Der Klimawandel ist da, Augen verschließen geht nicht. Der Bau von Gewerbegebieten zerstört Klimaluftschneisen, obwohl kalten Wind in Zukunft zur Kostbarkeit werden wird. Ungedämmte Industriehallen, werden dem Klimawandel nicht standhalten. In ihnen wird es so heiß werden, dass hier kaum jemand mehr arbeiten kann. Der Grundwasserspiegel sinkt, Ernteausfälle aufgrund von Starkwetterereignissen werden zur Regel. In den letzten 30 Jahren hat sich das Klima in Lippe bereits um ein Grad erwärmt. 2050 werden über 100.000 Menschen (29%) in Lippe gesundheitlich unter den Schäden von Hitze leiden, derzeit sind es 17.000 (5%).

Buch Toralf Staud Deutschland 2050, Klimawandel_Lippe, LZ 24.08.2021

„Volksinitiative Artenvielfalt“ in NRW: Erfolg 

Volksinitiative Artenvielfalt

Am 23. Juli 2020 hatte die Unterschriftensammlung gestartet. 70.000 Unterschriften waren es  im April 2021), 66.000 sind notwendig. Das Motto „Insekten retten – Artenschwund stoppen“ hat gezogen. 115.035 Unterschriften unterstützen die Volksinitiative, initiiert von: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU). Die Unterschriftenübergabe erfolgte am 1.07.2021, Artikel 

Landesbüro der Naturschutzverbände kritisiert Regionalplan OWL 2020

BUND, NABU und die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU) haben in ihrer Stellungnahme zum Regionalplan 700 Punkte kritisiert. Bereiche zum Schutz der Natur (BSN)  werden ganz oder teilweise gestrichen. Das und mehr kritisieren Ulrich Richter (Vertreter der Naturschutzverbände im Regionalrat Detmold) sowie Karsten Otte (Sprecher der Bezirkskonferenz Naturschutz Ostwestfalen Lippe). Den Planverfassern geht es nur um Baulandbeschaffung, so scheint es. „Das ist kein Beitrag für kein zukunftsfähiges, klimastabiles OWL.“ erklärt Otter der LZ.

LZ 13.04.2021, Seite 4

Bayern/Oberpfalz: Bürgerentscheid – Bürger stimmen gegen Gewerbegebiet

16.02.2021 Die Stadt Weiden (Oberpfalz in Bayern) stimmte am 14.02.201 mit einem Bürgerentscheid «Walderhalt statt Weiden-West IV»  für den Walderhalt und damit gegen einen neues 72 Hektar großes Gewerbegebiet. Im Jahr 2014 stimmten die Bürger schon einmal per Bürgerentscheid ab. Damals stimmten  71,6 Prozent der Wähler für das neue Gewerbegebiet Weiden-West IV. Sieben Jahren später hat sich die Bürger-Meinung grundlegend geändert: 65% der Bürger*innen unterstützten die Forderung des „Aktionsbündnis Walderhalt“ und stimmten gegen die Abholzung der Waldfläche. Eine mutmachende Geschichte mit Vorbildcharakter

SZ 16.02.2021, Seite R10

Neue Eichen braucht das Land – Vier Jahre bis zur Aufforstungsreife

13.10.2020 Das Waldsterben greift mehr und mehr um sich. Nicht nur Fichten sind betroffen, sondern auch andere Baumarten. Deutschland ist ein Buchenland. Der Baum der Nation leidet, wie auch andere Baumarten, unter der anhaltenden Trockenheit. Neue Bäume werden gebraucht. Allerdings lassen Sie sich nicht einfach herzaubern. Die Trockenheit führt auch dazu, dass die Baumfrüchte, wie Bucheckern, Eichen, Kastanien, weniger werden oder schlechter ausgebildet sind. Daraus folgen: Nachwuchsprobleme. In Bad Salzuflen sammelt der Fachdienst Forst nun Eicheln von Traubeneichen auf ausgelegten Netzen. Sie sollen zur Aufzucht an Baumschulen gegeben werden. Dort stehen sie, wenn die Baumfrüchte aufgehen, zwei Jahre im Saatbeet.  Die gesunden Setzlinge werden für weitere zwei Jahre in ein Pflanzbeet ungesetzt. Ab dem vierten Jahr können die Bäumchen an Forstbetrieb zur Aufforstung von Waldflächen ausgeliefert werden. Hier drohen Frost, Schneedruck, Wildverbiss und Insektenarten, die den Baum schädigen können. Wie viele es wohl schaffen werden bis zum stattlichen, großen, gesunden Baum, der das Klima schützen kann? Das weiß man nicht. Aber die Frage wie lange es dauert ist leicht zu beantworten: 30-40 Jahre braucht ein Baum, bis er das Klima schützen kann. Mehr dazu in der ZDF-Mediathek.

LZ Spaziergänger wundern sich über großflächige Netze im Wald,10./11.10.2020; Seite 14

NABU – Gebäudebrütende Vogelarten finden keine Nistplätze

LZ 26.06.2020, Seite 14

Lemgo: Fichtensterben im Stadtwald

24.06.2020 An Hand des Bildes kann man es kaum fassen, dass „nur“ 30% des Waldes absterben. Die braune Flecken sind deutlich in der Überzahl als die grünen, zu mindestens in diesem Bildausschnitt. Die Auswirkungen des Waldsterbens, vor allem auf die Trinkwasserproduktion, sind noch nicht abzusehen. Auf diese Katastrophe aufmerksam machen darf man in Lemgo scheinbar nicht, wie der unten stehende Leserbrief zeigt. Verbot vom Amt u.a. wegen politischer Aussagen, auf den Plakaten. Nun, dann werden wohl die Karnevalsumzüge in Köln und anderswo auch bald abgesagt, aufgrund politischer Aussagen.

LZ 24.06.2020, Seite 17

LZ 26.06.2020, Seite 18

B239 n – Kluger Schachzug von der BI Pro Ilsetal

Deutschlands prominenteste Anwältin für Umweltrecht, Dr. Roda Verheyen wird, falls es zum Rechtstreit mit Straßen NRW kommt, die Mitglieder von pro Ilsetal vertreten.

LZ_25.05.2020

NRW – Ankündigung: Volksinitiative Artenschutz

SZ Volksinitiative Artenschutz NRW, 28.01.2020, Seite 5

Bauern in ganz Lippe wehren sich gegen weitere Flächenversiegelung

9.03.2020 LZ „Bauern machen gegen 239n mobil„, Landwirte gegen den Ausbau der B239. Dieter Hagedorn, Vorsitzender des Lippischen Bauernverbandes, sagt, er werde weiter dagegen kämpfen.

Gemeinsame Pressemitteilung von BUND NRW, LNU NRW und NABU NRW

Volksinitiative Artenvielfalt: „Insekten retten, Artenschwund stoppen“

28.01.2020 NRW Naturschutzverbände kündigen Volksinitiative Artenvielfalt an
Düsseldorf | Die drei großen NRW-Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und Naturschutzbund Deutschland (NABU) kündigten heute eine Volksinitiative Artenvielfalt an. Trotz dramatischen Rückgangs vieler Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten zeige die Landesregierung keinerlei Ansätze für eine konsequente Naturschutzpolitik. Hier helfe aus Sicht der Naturschutzverbände nur ‚Druck von außen‘. Die Volksinitiative soll im Frühjahr starten. Ziel ist es, konkrete Handlungsvorschläge zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in den NRW-Landtag einzubringen .
„Die Artenschutzpolitik der Landesregierung ist eine einzige Fehlstelle“, sagte der BUND-Landesvorsitzende Holger Sticht. „Die Lage für die biologische Vielfalt ist zunehmend dramatisch. Wir brauchen einen klaren Kurswechsel in vielen Politikfeldern.“ Eine zentrale Bedeutung komme dabei dem Stopp des Flächenverbrauchs zu. Tag für Tag gehen in NRW etwa 10 Hektar Fläche für neue Wohn- und Gewerbegebiete, Straßenbau und die Rohstoffgewinnung verloren. „Das Credo der Landesregierung, die Wirtschaft zu ‚entfesseln‘, forciert geradezu den Verlust von Lebensräumen und Artenschwund. Wir brauchen stattdessen klare landesplanerische Vorgaben, den Flächenverbrauch perspektivisch auf netto null zu senken.“
Nordrhein-Westfalen als dichtbesiedeltes Bundesland steht hier vor enormen Herausforderungen, soll die heimische Natur nicht vollends unter die Räder geraten. „Ob Klimaschutz, Rohstoffabbau, Land- oder Forstwirtschaft und ein nicht naturverträglicher Umgang mit unseren Gewässern NRW muss an vielen Stellschrauben drehen, um den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen“, so die NABU-Landeschefin Dr. Heide Naderer. Die Vorschriften und Gesetze zum Schutz von Arten und Lebensräumen dürften nicht aufgeweicht werden. „Im Gegenteil: Wir müssen diese Instrumente konsequent im Sinne des Artenschutzes und der Biodiversität fortentwickeln. Hierzu werden die Naturschutzverbände konkrete Vorschläge vorlegen“, so Naderer weiter.
Die NRW-Naturschutzverbände sehen nicht, dass die Landesregierung gewillt ist, sich konsequent dem dramatischen Verlust an Biodiversität entgegen zu stemmen. „Seit Regierungsantritt herrscht teils Stillstand, teils Rückschritt. Mit der Volksinitiative Artenvielfalt möchten wir die Landesregierung zum Handeln antreiben“, sagte der LNU-Vorsitzende Mark vom Hofe. „Wir setzen dabei auf eine breite Unterstützung der Bevölkerung.“ Es könne nicht immer nur die Rede davon sein, Blühwiesen anlegen und Schottergärten verhindern zu wollen, dazu bedürfe es klarer gesetzlicher Vorgaben und überzeugender Programme. „Wir spüren, dass die Bevölkerung auch so denkt – deshalb muss endlich zügig gehandelt werden. Eine Volksinitiative schafft den entsprechenden Druck“, so der LNU-Vorsitzende.

Ansprechpartner:
• BUND NRW: Holger Sticht, Vorsitzender, T. 0152 / 34 28 95 94, holger.sticht@bund.net
• LNU NRW: Mark vom Hofe, Vorsitzender, T 02204 / 810 878, vom_hofe@t-online.de
• NABU NRW: Dr. Heide Naderer, Vorsitzende, T.0173 68 722 50, Heide.Naderer@NABU-NRW.de
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Herausgeber: NABU Nordrhein-Westfalen, 40219 Düsseldorf
Redaktion: NABU-Pressestelle NRW, Birgit Königs (verantwortlich)
Tel. 0211.15 92 51 – 14 | Fax -15 | E-Mail: B.Koenigs@NABU-NRW.de

Unterschiede: Volksinitiativen – Volksbegehren – Volksentscheid

  • Das Ziel einer Volksinitiative (VI) ist, dass der Landtag sich mit einem politischen Sachthema oder Gesetzentwurf auseinandersetzt. Voraussetzung: Unterschriften von mindestens 0,5 Prozent der stimmberechtigten Deutschen in NRW (circa 66.000 Unterschriften).
  • Ein Volksbegehren (VB) richtet sich darauf, Gesetze zu erlassen, zu ändern oder aufzuheben. Voraussetzung: Unterschriften von mindestens 8 Prozent der stimmberechtigten Deutschen in NRW (circa 1 Million Unterschriften).
  • Zum Volksentscheid (VE) kommt es, wenn der Landtag einem Volksbegehren nicht entspricht. Das Volk kann dann das Gesetz selbst durch Abstimmung beschließen. Voraussetzung ist, dass eine Mehrheit der abgegebenen Stimmen, die mindestens 15 Prozent der Zahl der Stimmberechtigten (circa 2 Millionen Unterschriften) betragen muss, der Initiative zustimmt. Über den Volksentscheid wird an einem von der Landesregierung festgelegten Tag abgestimmt, ähnlich wie bei einer Landtagswahl.

Zwei interessante Artikel in der Süddeutschen Zeitung

Der juristische Weg scheint der einzig mögliche zu sein, damit Bürgerinnen und Bürger in ihrem Bestreben den Klimawandel zu stoppen Unterstützung erhalten, um letztendlich die Menschheit zu schützen. Zwei interessante gerichtliche Verfahren geben Aufschluss.

Deutschland: Klimaaktivisten verklagen die Bundesregierung.

SZ 16.01.2019

Schweiz: Gericht entscheidet, Rechtsbruch im Sinne des Klimawandel wird nicht geahndet. Das eröffnet neue Möglichkeiten für alle Klimaaktivisten.

SZ 16.01.2020, Seite 21

2019

6.11.2029 Hengstheide/Lieme: Die Bürger hatten Erfolg

Hengstheide, Wäldchen bleibt erhalten

Blüh-Acker in Wehren – Eine Idee, die Unterstützer sucht

Werden sie Blüh-Pate. Investieren Sie für 100 Hektar 30 Euro!? Nehmen Sie Kontakt mit den Brüdern Alteheld auf: bluehpatenschaft-wehren@gmx.de oder Telefon 0151 / 46 53 45 63

LZ 18.12.2019_Ein Acker für die Artenvielfalt

LZ 14.06.2019, Leserbrief Claudia März, Seite 13

Mehr zu den bedrohten Tieren siehe „Presse“

SZ Vom Menschen verdrängt, 7.05.2019, Seite 2

6.05.2019 1,5-Grad-Moment des Artenschutz

Was für den Klimaschutz geschah, für den der Weltklimarat (IPCC) zuständig ist, passiert jetzt für den Artenschutz: Am Wochenende des 4./5.05.2019 stellen sich in Paris 132 Staaten der Arten-Bilanz, der ersten umfassenden seit 14 Jahren. Der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) hat sich die Forschungsergebnisse von 150 Experten aus 50 Ländern, die über drei Jahre tausende von Studien ausgewertet haben, angehört und er wird entscheiden: Für oder gegen unser Ökosystem. Das Werk der Forscher umfasst 1.000 Seiten. Es enthält Fakten, Szenarien der zukünftigen Entwicklung und Handlungsoptionen zu den Ozeanen und den Landökosystemen.

Interessant dazu sind auch zwei Leserbriefe aus der Lippischen Landeszeitung: Pflanzengifte und Ladenschwund (s.u.). Bäckereien und Fleischereien gehen ein. Was bleibt sind große Konzerne. Wollen wir das?

Süddeutsche Zeitung 6.05.2019, Seite 4

LZ, 2.05.2019, Seite 2

2.05.2019 Rettet die Bienen – Alles schaut nach Bayern

Wer hätte das gedacht, die CSU als Artenschutz-Retter der „ersten Stunde“?! Ministerpräsident Markus Söder sagt das Modell werde „Nachahmer finden.“ Und er geht einen Schritt weiter: „Wenn wir es erfolgreich umsetzen, wird keiner an dem Modell vorbeikommen.“ Angestoßen und zum Erfolg geführt haben die Bürger das Volksbegehen. Das zeigt: Politiker lassen sich „doch“ von den Bürgern beeinflussen. Der häufig geäußerte Satz: „Man kann ja doch nichts tun“, gehört in die Tonne (ah).

SZ 2.05.2019, Seite R17

10.04.2019 LZ Gegner der B239n formieren sich

Gemeinsam gegen die aktuelle Politik aufstehen, weil sie nicht im Sinne der Bürgerinnen und Bürger zum Erhalt der Natur handelt. Den Menschen reicht es, sie wollen ihre Welt erhalten, vor allem mit dem Blick auf den Klimawandel und die nachfolgenden Generationen. 40 Initiativen und zahlreiche Einzelpersonen haben sich zu einem Bündnis in Lippe zusammengeschlossen. Sie sind bereit zu klagen und ihr Recht vor dem Gericht zu erstreiten.

LZ 10.04.2019, Seite 16

16./17.03.2019 NRW Der Nationalpark Senne wird aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem neuen Landesentwicklungsplan gestrichen. Immer mehr Bürger finden das nicht richtig, im Angesicht des Klimawandels und der Umweltverschmutzung.

LZ16./17.03.2019, Seite 33

5.03.2019 Politikverdrossen oder unzufrieden mit den Politikern?

Bürgerinnen und Bürger, die sich um die Umwelt sorgen werden immer mehr. Sie rebellieren gegen die Politik, die nach wie vor auf ständig steigendes Wachstum setzt und dabei Umweltschäden in Kauf nimmt. Wiederstand regt sich bei der Jugend mit der Bewegung für „Fridays for Future“, aber auch zunehmend bei älteren und sogar sehr alten Menschen wie Hans-Jochen Vogel, ehemaliger Bürgermeister von München. Er mischt sich mit 90 Jahren ein und will das Bodenrecht reformieren, die Spekulationsgewinne eindämmen und bezahlbare Mieten in Großstädten durchsetzen. Sarah Wiener (die bekannteste deutschsprachige Köchin) tritt zur Europawahl im Mai 2019 für die „Grünen“ an. Sie hat u.a. die Sarah-Wiener-Stiftung gegründet, die sich seit 12 Jahren für gesundes Essen in den Schulen einsetzt. Die Deutsche Umweltstiftung legt sich mit der Automobilbranche und der Politik an. Sie sorgt sich um die Gesundheit der Menschen. Zu recht, da Wissenschaftler berechnet haben, dass nicht eingehaltene Abgaswerte jedes Jahr weltweit 38.000 Menschen das Leben – 11.400 davon in Europa kosten. Das wissenschaftliche Team um Susan Anenberg von der Organisation Environmental Health Analytics (LLC) in Washington beziffert erstmals die Folgen der aktuellen Dieselpolitik. Ihrer Studie zur Folge sterben weltweit 107.000 Menschen jährlich an Stickoxiden und Stickdioxiden durch Abgase von Dieselfahrzeugen. Die Wissenschaftler zeigen dass weltweit 38.000 Menschen weniger sterben würden, wenn die Automobile die gesetzlichen Grenzwerte einhalten würden Studie veröffentlicht in „Nature“.

Kein Wunder, dass immer mehr Menschen aufwachen, weil sie verstehen, dass es um ihre Gesundheit, um ihre Zukunft geht. Die unten stehenden Leserbriefen von den sog. normalen Leuten, sprechen eine deutliche Sprache. Sie fordern eine Abkehr von der bisherigen Politik. Sie sind unzufrieden mit den Politikern. Allen  voran mit Armin Laschet (CDU) Ministerpräsident von NRW. Nur 37% der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden. Winfried Kretschmann hingegen (Grün) Ministerpräsident von Baden Würtemberg erhält mit 75% großen Zuspruch für seine Arbeit (Umfrage für das WDR- Magazin „Westpol“ vom Institut Infratest dimap).

Unverständnis rufen auch die Diätenerhöhungen der Abgeordneten hervor: 2019 erhalten die Bundestagsabgeordneten 10.000 Euro pro Monat, 300 Euro mehr als in 2018. Die Steigerung geht ganz automatisch seit 2016. Stichtag für eine Erhöhung der derzeit 709 Abgeordneten ist jeweils der 1. Juli. Eine Bezahlung nach Leistung, wie wäre die Idee? Möglicherweise würden dann Beschlüsse schneller und exakter umgesetzt und nicht ewig darüber diskutiert und Arbeitsgruppen oder Berater beauftragt. Die Bundesregierung gibt nach eigenen Angaben derzeit über eine Milliarde Euro für externe Beratung aus. Bei den Bundesministerien und ihren nachgeordneten Behörden existierten derzeit 903 laufende Verträge für Beratungs- und Unterstützungsleistungen, ist die Antwort des Finanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. ah

LZ 8.02.2019, Seite 13

LZ 1.03.2019

LZ 1.03.2019_S22

SZ 27.02.2019, Seite 2

LZ Volksbegehren „Rettet die Bienen“ in NRW?

NABU in NRW prüft derzeit ein Volksbegehren nach bayerischen Vorbild. Es müsste ein Gesetzentwurf verfasst werden. Danach sind 3.000 Unterschriften notwendig, um ein Volksbegehren beim Innenministerium zu beantragen. Innerhalb eines Jahres müssten 8% der Wahlberechtigten in NRW unterzeichnen, 1,1 Millionen Bürgerinnen und Bürger.

LZ 20.02.2019, Seite 5

SZ „Weltweiter Schwund“ Alle Insekten sind betroffen, fast die Hälfte aller Arten stark und ein Drittel ist vom Aussterben bedroht. Besonders betroffen sind Schmetterlinge, Hautflügler (Bienen, Wespen, Ameisen, …) und Dungkäfer. Auch Generalisten schwinden. Wichtigste Ursache ist der Verlust von Lebensraum, zweitwichtigster der massenhafte Einsatz von Dünger und Pestiziden.

SZ 12.02.2019, Seite 14

SZ „Bio-Landwirte und Bauernverband streitenüber Volksbegehren“ Während die Zahl der Unterschriften wächst, löst eine unvollständige Statistik des Bauernverbandes einen Streit aus. Dieser veröffentlichte aus einer Statistik über die Zahl der Bienenvölker nur den Teil von 2008 bis 2018, der ein Wachstum zeigt. Seit 1961 gab es jedoch einen Rückgang von zwei auf weniger als 0,8 Millionen.

SZ 12.02. 2019, Seite 13

SZ „Klimawandel verbreitet die größte Angst“ 67% von 27.000 befragten Menschen in 26 Ländern benennen den Klimawandel als größte Bedrohung der Zukunft (repräsentative Umfrage Meinungsforschungsinstitut des Washingtoner Pew Resarch Centers im Jahr 2018)

SZ 11.02.2019

Die SZ wird auch in OWL gelesen. Geschehnisse auch außerhalb von OWL werden durchaus wahrgenommen und kritisch hinterfragt, wie es dieser wortwitzgewandte Leserbrief aus Bielefeld verdeutlicht.

SZ Leserbrief 2./3.2019, Seite 14

NABU wird 120 alt

3.02.2019 Lina Hähnle leitete den Bund für Vogelschutz von 1899 bis 1938 über drei Herrschaftssysteme: das Kaiserreichs, die Weimarer Republik und das „Dritten Reiches“. Für eine Frau war diese Position damals ungewöhnlich. Aus dem BBV entstand 1990 nach dem Zusammenschluss mit der „Gesellschaft für Natur und Umwelt“ in der der DDR der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU). Deshalb gilt Lina Hähnle als Begründerin von NABU. Mehr unter: https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/organisation/geschichte/index.html

SZ: Hubert Weinzierl, ein Urgestein des Naturschutzes, im Interview

SZ 26./27.01.2019 Seite R30

Gratulation: Kooperationspartner „BI GiftmülldepoNie“, Bad Salzuflen gewinnt Klage

22.01.2019 Das OVG Münster folgte einer Klage von Anwohnern und gab den Bürgern Recht. Laute Industriebetriebe dürfen hier nicht gebaut werden, wie von der Stadt Bad Salzuflen geplant. Die Niederlage geht auf das Konto von Stadtplaner Bernd Zimmermann, der zuvor in Detmolder Stadtverwaltung gearbeitet hatte und maßgeblich an den Planungen für den Bebauungsplan „Balbrede“ beteiligt war. Auch hier hatte das OVG den Bebauungsplan wegen umfangreicher Mängel außer Kraft gesetzt. Die Lärmkontingentierung für das Flurstück „Balbrede“ war u.a. falsch, wie in Bad Salzuflen.

LZ 17.01.2019, Seite 16

Süddeutsche Zeitung: Glyphosat und stärkere Meer-Wellen

17.01.2019 Glyphosat soll strenger geprüft werden. Drei Jahre noch, bis 2022 darf das Unkrautvernichtungsmittel verwendet werden. Die EU-Staaten hatten das im Nov. 2017 beschlossen, obwohl eine europäische BI 1Mio. Unterschriften dagegen gesammelt hatte. Nun sollen Studien zu Glyphosat leichter öffentlich zugängig gemacht werden und für die Zulassung in den einzelne Ländern will die EU-Kommission mehr Mitspracherecht (SZ „Glyphosat soll strenger geprüft werden“, Seite 18).

Der Klimawandel hat die Wucht der Wellen in den Meeren gesteigert. Zwischen 1948 und 2008 hat sich die sog. Waver Power um knapp ein Drittel erhöht, fanden Wissenschaftler der Univ. Cantabria in Santander (Spanien) heraus. Die jährlich Steigerungsrate der Wellen-Wucht lag zwischen 1948 und 2008 im Schnitt bei 0,4%. Eine konstante Zuwachsrate führt jedoch zu einem exponentiellen Wachstum, so das der langfristige Effekt erheblich ist. Zudem liegt seit 1992 der Wucht-Anstieg sogar bei 2,3% pro Jahr. Bis Ende des Jahrh. sagen die Forscher um Borja Reguero eine weitere Steigerung der Wellenenergie voraus, um 32 bis 122%. Ursache ist die Erderwärmung, die die Winde verstärkt und somit die Waver Power steigert. Veröffentlicht wurde die Untersuchung in „Nature Communications“ (ah). (SZ „Schwerer Seegang voraus“, Seite 14)

 Süddeutsche Zeitung: Bürgerorganisationen kooperieren

16.01.2019 Unter der Überschrift „Dieser Stadt ist nicht heilig“ gehen Vertreter diverser Organisationen in München mit der Rathauspolitik schwer ins Gericht. 37 Organisationen haben sich zu dem Forum „Lebenswertes München“ zusammengefunden. Sie werfen den Stadtplanern vor „nur noch in Beton zu denken“ und wollen genau das ändern. Die Bürger wollen von der Politik gehört und ernst genommen werden. Nur durch Vernetzung erreicht man die notwendige Power dafür.

SZ Dieser Stadt ist nichts heilig, 16.01.2019

Die Feldlerche – Vogel des Jahres 2019

Auf den Ackerflächen zwischen der Lageschen Straße und dem NSG-Oetternbach wurden im Jahr 2013 noch rund 150 Feldlerchen gesichtet und dokumentiert. In 2019 soll es hier eine neue Artenschutzprüfung geben, beauftragt durch die Stadt Detmold.

LZ 12./13.01.2019 Seite 4

Plastik ade – Bürgerinnen und Bürger zeigen wie es geht

Schön wäre es, wenn es einfach und schnell ginge. Aber die Mühlen mahlen langsam. 2016 wurden rund 260 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert (Analyse: McKinsey&Company). Die Verpackungsindustrie hat eine große Lobby und schafft Arbeitsplätze. Da funktioniert ein einfaches Weglassen der oft unnötigen Plastikverpackungen nicht.  Hier wird um jedes Wattestäbchen gerungen. Da nun aber jährlich etwa acht Millionen Tonnen Plastikmüll aus den Meeren herausgefischt werden (sonst wüsste man das wohl gar nicht) und kleinste Plastikpartikel Luft, Boden und Grundwasser belasten, müssen Verbote her, damit sich die Industrie bewegt (s. a. Petition).

Der Bürger an sich ist hier oft schon weiter. Viele versuchen im Kleinen den Verpackungsmüll zu reduzieren. Unverpackt-Läden sind der Renner. Auch in Ostwestfalen-Lippe werden es immer mehr. Einige Beispiel zeigen engagierte Unternehmen, die tatsächlich ohne Plastik auskommen. Hier einzukaufen hilft der Umwelt, den derzeitigen Erdenbürgern, der Tiervielfalt und den Nachfahren. Ja, man glaubt es kaum, was jede/er von uns durch eines anderes Einkaufverhalten bewirken könnte bzw. kann (ah).

Grafik: Jürgen Schultheiss (Quelle der Läden), veröffentl. LZ: „Lebensmittel zu schade für die Tonne“, 2.01.2019, Seite 5

2018

Unbegrenztes Wachstum ist unmöglich

24./25.11.2018 Dieser Gedanke ist auch in Lippe angekommen. Der Apotheker Albrecht Binder will die Idee weiterforttragen und den § 14 unseres Grundgesetzes umsetzen: „Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienten.“ Steigern wir stetig das Wachstum und die monetären Gewinn bei endlichen Ressourcen auf der Erde, wird die Wirtschaftordung in den nächsten 15 Jahren zusammenbrechen, sagte er gegenüber der LZ.

LZ 24./25.11.2018

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

5.11.2018 Stimmt wohl nicht immer. Schon vor 50 Jahren wurde vor den Folgen des Klimawandels gewarnt. Der „Club of Rom“ machte mit dem Buch „Die Grenzen des Wachstums“ bereits 1972 unmissverständlich deutlich, dass ein „Weiter so wie bisher“, das Aus für die Menschheit bedeuten kann. Und, wie soll es weitergehen?

SZ, Viel geforscht, wenig erreicht, 5.11.2018, Seite 17

SZ, 1,7 Erden, 5.11.2018, Seite 17

Natur: Was nichts wert ist, wird nicht geschätzt

22.10.2018 Der Natur muss ein Preisschild rumgehangen werden, damit der Mensch erkennt welchen Wert sie hat. Ist das der einzige Weg, um den Menschen bewusst zu machen wie wichtig die Natur für das Fortbestehen der Menschheit ist?  Jeden Tag sterben weltweit 130 Arten aus. In Deutschland werden jeden Tag 66 Hektar Fläche verbraucht, meist asphaltiert oder zubetoniert. Bedenkenloser Naturverbrauch, da es nichts kostet?

2007 hatte der indische Ökonom Pagan Sukhdev (heute Präsident der Word Wide Funde for Nature) beauftragt durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, bereits versucht die Kosten der Biodiversität zu beziffern. 2013 untersuchte Bernd Hansjürgens, Chef des Helmholz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig, wie teuer der Naturverbrauch für die Bundesbürger werden kann:

  • 2013 (26. Mai bis 2. Juni) fielen 22,76 Billionen Liter Wasser, wodurch die Flüsse über die Ufer traten. Die Hochwasserschäden an Elbe und Donau beliefen sich aus knapp sieben Milliarden Euro. Der Grund dafür ist, das Überschwemmungsgebiete, wie Auen fehlen. Sie wurden eingedeicht, kanalisiert und zu zementiert, die Flüsse begradigt. Heute versucht man die Fehler von gestern kostenaufwendig durch Renaturierung rückgängig zu machen, was dringend notwendig ist.
  • Häufig wird über Gebiete gestritten, die unter Schutz gestellt werden sollen, Stichwort Nationalparks. Das Team um Hansjürgens schätzt, dass der Nationalpark Bayerischer Wald durch Tourismus 10,6 Millionen Euro pro Jahr bringt, während die Forstwirtschaft 6,8 Millionen Euro verliert. Der Nationalpark bringt also 3,8 Millionen mehr.
  • Produkte im Wert von 1,1 Milliarden Euro hängen in Deutschland davon ab, dass Insekten Blüten bestäuben, errechnet Hansjürgens. Im Mai 2018 machte dieses Phänomen eine Supermarktkette deutlich. Sie räumte alle Produkte aus den Regalen, die fehlen würden sollte es keine Bienen mehr geben. 60% der Produkte von den knapp 2.500 Produkten aus dem Sortiment verschwanden aus den Regalen (Nahrungsmittel, Schokolade, Cremes, u.a. ).

Erste Überlegen zu dem ökonomischen Wert der Natur erfolgten 2007. Bislang fanden sie wenig Beachtung in der Öffentlichkeit. „Nur“ 11 Jahre später scheint der Endbericht von Bernd Hansjürgens „Naturkapital Deutschland“ mehr Aufsehen zu erregen. Setzt man zu den genannten Zahlen noch zwei andere ins Verhältnis, wird der Stoff geradezu brisant:

  • Der Energiekonzern RWE ist 11 Milliarden Euro wert, d.h.  ein einziges deutsches Unternehmen ist ein vielfaches mehr wert als die genannten Beispiele aus dem Deutschen Naturkapital. 4.600 Arbeitsplätze des Unternehmens hängen am Braunkohleabbau im Hambacher-Forst. RWE baut seit Jahren beständig Arbeitsplätze ab. 2017 waren es noch 59.547 Beschäftige europaweit (s.u.).
  • Der Klimawandel schreitet voran. Derzeit beträgt der Temperaturanstieg in NRW 1,1 Grad Celsius. Forscher raten den Anstieg unbedingt unter 1,5 Grad zu halten. 2040 soll die 1,5 Grad Schwelle erreicht sein (s. Button „Klimawandel“). Bis zum Worst Case (Schlimmster Fall) sind es noch 22 Jahre.

An der Natur hängen nicht nur ein paar tausend Arbeitsplätze, an ihr hängt der Erhalt der gesamten Menschheit. Hoffentlich werden die Bürger wach und aus dem Bericht „Naturkapital Deutschland“ wird mehr als nur ein kurzer Aufreger, wie so oft bei Themen dieser Art. Sehr viel Zeit bleibt nicht (ah).

LZ Das ist der Wert der Natur, 20./21.10.2018, Seite 21

LZ 9.08.2018, Seite18

RWE und NRW – Hambacher Forst – Klimaaktivisten – Aktienhandel

Polizei räumt Barrikaden

24.06.2020 Die Polizei räumt drei Aufbauten an zwei Stellen im Hambacher Forst zwischen Köln und Aachen, um den Weg für Streifen- Rettungswägen freizumachen. Anfang diesen Jahres hatten sich Bund, Länder und der Energiekonzern darauf geeinigt im Zuge des Kohleausstiegs den Wald zu erhalten. Das Anti-Kohle-Bündnis „Ende-Gelände“ verurteilte die Aktion als Provokation. Der Wald müsse weiter geschützt werden, da die Tageabbaufläche so nahe herangerückt sei, so dass die die Grundwasserversorgung des Waldes beeinträchtigt würde (SZ, Seite 8).

RWE klagt Klimaaktivisten an

30.10.2019 Rund zwei Jahre nach der Blockade eines Braunkohlekraftwerks im Rheinischen Revier beginnt am Mittwoch der Prozess gegen fünf Klimaaktivisten. Die 22 bis 37 Jahre alten Angeklagten sind nach Angaben des Amtsgerichts Eschweiler unter anderem wegen Hausfriedensbruchs und der Störung öffentlicher Betriebe angeklagt.

Vor dem Landgericht Aachen verlangt der Energiekonzern RWE außerdem von insgesamt sechs Aktivisten rund zwei Millionen Euro Schadenersatz wegen der Blockade seines Braunkohlekraftwerks Weisweiler. In diesem Verfahren müssen sich auch vier der in Eschweiler angeklagten Aktivisten verantworten. Das  Gericht in Aachener setzte die Verhandlung zunächst aus, um das Verfahren in Eschweiler abzuwarten. (Rp-online)

Der Konzern erklärt, die Umweltschützer hätten die Herstellung von bereits verkauftem Strom blockiert. Für diesen Einnahmeausfall müssen sie aufkommen. In dem Klageverfahren geht es aber um mehr: Was darf ziviler Ungehorsam im Namen des Klimas?

Geschäftemacherei – RWE mit Lippe, OWL und NRW

Energiekonzern fällt den nächsten Wald

5.02.2019 Laschet fordert Räumung“  Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert die Besetzer des Hambacher Forst auf das Gebiet zu räumen. (…) Gespräche mit den Waldbesetzern schloss Laschet aus. „Es ist nicht Praxis der Landesregierung, mit Rechtsbrechern zu sprechen.“, sagte Laschek. (SZ 5.02.2019, Seite 5)

5.02.2019 LZ „Zitat des Tages“: „Ich kann es immer machen. (…) Aber es kostet halt Millionen zusätzlich. Da muss man sich überlegen, was ist so ein Baum wert.“ (Rolf Marin Schmitz, RWE-Chef auf einer Konferenz in Essen zum Hambacher Forst) veröffentl. LZ, 5.02.2019, Seite 3

Welche Städte stützen RWE durch Aktiengeschäfte?

11.10.2018 Der riesige Konzern RWE mit einem Gesamtwert von 11 Milliarden EUR, mitverantwortlich für die Klimaerwärmung durch den Braunkohleabbau, hat eine Schlappe davon getragen. Das Oberverwaltungsgericht Münster gab am 5.10.2018 der Klage von BUND statt und stoppe die Abholzung des Hambacher-Forsts. Nun beschwert sich RWE über den wirtschaftlichen Schaden von einen „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“ im Jahr ab 2019.

Im Jahr 2005 hatte RWE europaweit 85.928 Beschäftige, 2017 noch 59.547. RWE baut seit Jahren Arbeitsplätze ab. Der Wert des Unternehmens steigt beständig. Soviel zu der sozialen Verantwortung von manchen Unternehmen in Deutschland.

Städte in Lippe und OWL „stützen“ den Konzern. Für 3.5 Millionen EUR hat Horn-Bad Meinberg jetzt gerade ein Gastnetzwerk von der RWE’s Tochterfirma „Innogy“ gekauft und will zukünftig kräftig an den Pachterträgen der Betreiberfirma „Westnetz“ mit verdienen, die wiederum eine Tochter von Innogy ist und damit zur RWE-Gruppe gehört. Und Paderborn ist auch oder war dick im Geschäft mit RWE:  Der Kreis Paderborn hält 1,274 Millionen Stammaktien des Unternehmens. Diese sind aktuell nur noch 24 Millionen EURO wert, 4 Millionen weniger als noch vor einer Woche, da die RWE-Aktien zeitweise über acht Prozent an Wert verloren haben. Die Beteiligung sei ein „strategisches Investment zur Sicherung der Daseinsvorsorge“, so erklärt Landrat Manfred Müller (CDU) die Beteiligung. Interessant ist auch die Verquickung mit dem NRW-Landtag. RWE bezahlt dem stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Gregor Golland von bis zu 120.000 Euro jährlich für einen Teilzeitjob als Kaufmännischen Angestellter (abgeordnetenwatch, veröffentl. 7.10.2018),  als Nebeneinkünfte. Golland ist ein einflussreiches Mitglied der nordrhein-westfälischen Regierungskoalition, die die Räumung des Hambacher Forstes genehmigte. Auf seine Nebentätigkeit bei RWE hatte Greenpeace bereits im Jahr 2013 hingewiesen.

Bürgerinitiativen stoppten die Abholzung des Hambacher-Forsts. Nun beschwert sich RWE über den wirtschaftlichen Schaden von einen „niedrigen dreistelligen Millionenbetrag“ im Jahr ab 2019.

Im Jahr 2005 hatte RWE europaweit 85.928 Beschäftige, 2017 noch 59.547. RWE baut seit Jahren beständig Arbeitsplätze ab. Der Wert des Unternehmens steigt beständig. Soviel zu der sozialen Verantwortung von manchen Unternehmen in Deutschland.

Wer hängt noch damit drin? Der Landschaftsverband Westfalen -Lippe hält 6,6 Millionen RWE-Aktien, mit einem derzeitigen Wert von 110 Millionen EUR, als reine Finanzbeteiligung argumentiert Matthias Löb (SPD) als Direktor des Verbandes. Der Verband denkt über einen Verkauf nach, wie es schon andere Städte wie Düsseldorf, Bochum, Gütersloh oder Landkreise wie Osnabrück, Siegen-Wittenstein bereits getan haben. Der Kreis Gütersloh hat seine Beteiligung auf wenige Aktien reduziert. Dortmund ist der größte kommunale RWE-Aktionär mit 4,1 Prozent Beteiligung. Wie ist das mit Aktionären? Sie wollen Gewinne machen und deshalb werden sie kaum etwas unternehmen was den Geldhahn beeinträchtigen könnte, auch dann nicht, wenn die Klimaschädigungen jedem eindeutig bekannt sind.

Am 13.10.2018 „droht“ RWE. Der Rückgang der Braunkohle-Förderung werde nicht ohne Auswirkung auf die Beschäftigung bleiben, sagte RWE-Vorstandschef Rolf Martin Schmitz der „Rheinischen Post“. 4.600 Arbeitsplätze hängen am Hambach-Forst, davon 1.300 allein im Tagebau und 1.500 in der Veredlung der Braunkohle. Wie viele Arbeitsplätze am Ende gestrichen werden müssten, sei vorerst offen (ah). Weiteres siehe die unten stehenden Artikel.

LZ 10.10.2018, Seite 6 (von Martin Krause auch veröffentlicht in der „Neuen Westfälischen“ vom 10.10.2018)

LZ 8.10.2018, Seite 26

LZ 9.10.2018, Seite 4

LZ, 22.06.2018, Seite 5

LZ Kommentar,17.05.2018

Die Heimatzerstörer

Die Natur in Lippe wird ausgebeutet und mit Füßen getreten. Zukunftsträchtige Modell für die Region sind gefragt, anstatt an althergebrachten festzuhalten.  Ein Artikel von Frank Möller

 http://www.republiklippe.de/blog/2018/05/08/leitkultur-vs-heimat/

Flächenverbrauch in Bayern – Volksbegehen: Unterstützer werden immer mehr

Das Bündnis „Betonflut eindämmen“ repräsentiert eine halbe Million Menschen, die sich dafür engagieren den Flächenverbrauch von derzeit 10 Hektar am Tag auf 5 Hektar gesetzlich zu begrenzen. NRW hat derzeit eine gesetzlich festgelegte Begrenzung auf 5 Hektar Flächenverbrauch täglich. Die Landesregierung will mit dem „Entfesselungsgesetz“ den gedeckelten Flächenverbrauch wieder aufheben. Das wäre ein fataler Rückschritt für die Natur und den Artenschutz. (ah)

SZ 3.05.2018

LZ 21./22.01.2019, Seite 9

Die Natur als Feind – Stimmen aus Bayern sagen ihre Meinung dazu

Leserbriefe aus der SZ 3.05.2018

Probleme verdrängen, darin ist die Menschheit besonders gut

SZ 12.04.2018

Süddeutsche Zeitung 8.03.2018

LZ 10./11.02.2018

LZ 16.01.2018

2017

Ein hervorragender WDR-Beitrag, den jeder hören sollte

Während in Deutschland über Einschränkungen für Dieselfahrzeuge diskutiert, gehen die Pläne von Konrad Otto-Zimmermann weiter. Er will die Zukunft der Mobilität in den Städten maßgeblich verändern. Konrad Otto Zimmermann, deutscher Umweltplaner und Verwaltungswissenschaftler in Detmold geboren.

http://wdrmedien-a.akamaihd.net/medp/podcast/weltweit/fsk0/147/1477069/wdr5neugiergenuegtredezeit_2017-09-20_nachhaltigestadtplanungkonradzimmermann_wdr5.mp3

WDR 5 Neugier genügt – Redezeit | 20.09.2017 | 28:29 Min. Moderation: Achim Schmitz-Forte

Lipp. Landes-Zeitung, Leserbrief vom 30.12.2017

Lipp. Landes-Zeitung 19.12.2017

Gesunde Umwelt

Süddeutsche Zeitung 23.11.2017

Zukunftsweisende Mobilität

Süddeutsche Zeitung 21.11.