Klimawandel weltweit

Klimawandel: Insektensterben auch im Regenwald

15.10.2018 Zwei amerikanische Biologen, Bradford Lister und  Andres Garcia, haben einen dramatischen Schwund von Insekten , Spinnen und anderen Gliederfüßlern in einem Regenwald von Puerto Rico nachgewiesen. Durch den Insektenschwund wurden auch Vögel, Frösche und Echsen stark dezimiert. Lister hatte 1977 die Artenvielfalt im El-Yunque-Nationalforst im Osten von Puerto Rico dokumentiert. 2012 kam er mit Garcia dorthin zurück um eine Bestandsaufnahme zu machen und die Ergebnisse mit denen aus 1977 zu vergleichen. Schon beim Betreten nahm er Veränderungen wahr, weniger Vögel und Schmetterlinge folgen umher.

Mit Klebefallen und Netzen bestimmten sie die Biomasse (das Trockengewicht) ihres Fangs, wie es Lister vor 35 Jahren auch gemacht hatte. Das Ergebnis erschreckt: Mit den Netzen fingen die Biologen vier bis achtmal weniger als in den 70er Jahren. In den Klebefallen blieb sogar 30 bis 60 Mal weniger hängen. Der Rückgang von Insekten hat den synchronen Rückgang von Echsen, Fröschen und Vögeln zur Folge, alles Tiere die von Insekten leben. Beispielsweise seien die Saumfingerechsen  im Vergleich zu 1977 um 30% zurückgegangen.

Die Ursache für den Insektenrückgang ist unklar. Pestizide sind unwahrscheinlich. Die Biologen vermuten den Klimawandel als Ursache: Im Untersuchungszeitraum ist die durchschnittliche Höchsttemperatur im El-Yunque-Regenwald um zwei Grad Celsius angestiegen. Gliedertiere können ihre Körpertemperatur nicht selber regulieren. Wahrscheinlich versagt bei heißen Temperaturen der Stoffwechsel, die Tiere sterben (ah).

Fachzeitschrift PNSA: